Liebe Radmila,
deine mail hat uns um 5.30 Uhr morgens im Hinterland von Costa Rica erreicht, wo wir unter anderem mit dem Rucksack unterwegs sind und gerade unsere Flitterwochen geniessen…
Da die Internetverbindung nicht optimal ist, konnten wir uns bisher nur ein paar Bilder ansehen – aber die, die wir gesehen haben, sind einfach nur emotional, energiegeladen, voller Glück und Freude…es ist wunderbar, dass du wieder einmal genau diese Momente eingefangen hast! Wir sind jetzt noch 2 Wochen unterwegs und melden uns danach nochmal bei dir!
Ganz liebe Grüße aus dem schönen Costa Rica,
Carolin & Franz
Unsere Geschichte beginnt nicht in Panama sondern im Rathaus der Stadt Unterschleißheim, wo die beiden standesamtlich geheiratet haben. Die kirchliche Trauung mit vielen Gästen folgt ein paar Monate später, daher war hier nur die engste Familie anwesend. Mehr hätte das kleine Zimmer wahrscheinlich auch gar nicht verkraftet.
In Bayern kommen Brautpaare sehr häufig in Tracht zum Standesamt. So auch hier.
Carolin hat ihre Frisur mit einen Blumenkranz geschmückt – sehr schön und sehr passend zu ihrem wunderbaren Dirndl im gedeckten Lila. Franz trug eine Lederhose und eine farblich abgestimmte Veste – perfekt!
Obwohl „nur“ Standesamt: die Rührung war allen anzusehen.
Überraschung! Vor dem Standesamt haben Freunde mit Wunderkerzen und der ersten Aufgabe gewartet.
Für das festliche Mittagessen hat das Paar im Restaurant Bergl in Oberschleißheim reserviert. „Das Bergl ist eines der ältesten Restaurants in diesem Gebiet und das Gebäude hat eine interessante Geschichte. 1599 befahl Herzog Wilhelm V. den Bau einer Kapelle zu Ehren von Ignatius, Gründer des Jesuitenordens. In der Nähe davon wurde eine Klause errichtet, eine abgeschiedene Wohnstätte für Anhänger der Gesellschaft. Ab 1702 wurde der Ort für Beichten und als Treffpunkt der Franziskaner Mönche genutzt. Mit dem Verkauf von Bier und Speisen vor dem Haus im Jahr 1802 begann die Geschichte des Biergartens. Der Urgroßvater des heutigen Wirtes übernahm 1884 das Management, da er den Biergarten des Bergl’s dem des Gutshof Menterschwaige vorzog, welcher ihm vorher gehörte. Unglücklicherweise wurde der große Biergarten dieser Tage mit der Zeit immer mehr verkleinert.“ (Quelle: https://www.biergärtenmünchen.de/Bergl).
Das Restaurant liegt idyllisch mitten im Wald und bietet eine ideale Umgebung für ein paar schöne Portraits.
Ein paar Monate später kam das große Ereignis!
Nein….. nicht die Reise nach Panama…. die kirchliche Trauung in Hohenbrunn bei München :)
Am Tag der Hochzeit sollte man Stau, eventuelle Verkehrsbehinderungen und andere Stressoren möglichst vermeiden. Daher hat Carolin für die Vorbereitungen ein Zimmer im nahe gelegenem Hotel gebucht, Franz hat sich im elterlichen Haus vorbereitet.
Für das Brautstyling hat Carolin die wunderbare Sylvia Blochwitz gebucht. Sylvia sieht man öfter in meinem blog. Die Visagistin, Make-up Artistin, Maskenbildnerin und Friseurin wird von „meinen“ Bräuten häufig hier im blog gefunden und gebucht. Carolin hat neben einem perfekten Braut-Makeup eine tolle Hochsteckfrisur mit Blumenschmuck bekommen.
Natürlich wollen wir uns das Kleid genau anschauen, meine Damen! Der Traum von Pronovias hatte eine lange Knopfleiste, eine noch längere Schleppe und breite Flügel-Träger aus Chiffon. Die oberste der vielen Stofflagen war, genau so wie das passende Jäckchen, fein bestickt. Ein Wahnsinn.
Was trägt frau dazu?
Einen bunten Frühlingsstrauß mit Rosen, Margareten und Maiglöckchen, einen Strumpfband und den Duft von Michael Kors.
Like.
Die Trauzeugin hat übrigens einen Blumenarmband mit den gleichen Blumen bekommen – sehr schön!
Was meint der Brautvater? Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte…
Die kirchliche Trauung fand in der wunderschönen barocken Kirche St. Stephanus in Hohenbrunn bei München statt. Die zunächst im gotischen Still erbaute Kirche blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte und wurde im 17. Jahrhundert barockisiert.Das Paar hat sich für den klassischen Einzug der Braut entschieden: Während Franz gespannt am Altar wartete, hat der Brautvater seine Tochter in die Kirche geführt. Ein Augenblick den eine Braut, der Bräutigam und der Brautvater niemals vergessen werden.
Der Pfarrer hielt eine sehr schöne und individuelle Predigt in deren Mittelpunkt die – Sie ahnen es – Reise nach Panama stand. Die gleichnamige Geschichte von Janosch kennt jedes Kind. Der Tiger und der Bär leben glücklich in einem Häuschen in der Nähe eines Flusses. Eines Tages fischt der Tiger eine Holzkiste aus dem Fluß, mit der Aufschrift „Panama“. In dem Glauben, Panama sei das Land der Träume, beschliessen die beiden dorthin zu gehen. Sie glauben, in Panama sei alles besser, größer und schöner als Zuhause. So machen sie sich mitsamt der allgegenwärtigen Tigerente auf dem Weg. Unterwegs treffen sie viele Tiere und fragen nach dem Weg, nur weiß niemand wo Panama sei. So kommen sie nach einer langen Reise wieder zu Hause an. Da es in der Zwischenzeit aber überwuchert wurde, erkennen sie es nicht mehr. Vor dem Eingang finden das (alte) Schild „Panama“ und glauben, in Panama angekommen zu sein. Sie leben fortan glücklich und zufrieden im „Land ihrer Träume“.
Was wollte der Pfarrer dem Brautpaar damit sagen? Wohl das Gleiche, was Janosch mit seiner Geschichte sagen wollte:
„Jeder lebte schon immer im Paradies, hat es nur nicht gewusst.“
Wissen Sie noch?
Zurück zu Carolin und Franz. Die beiden haben sich das Sakrament der Ehe gespendet, die Ringe getauscht, sich geküsst und glücklich die Kirche verlassen.
Vor der Kirche wartete die Feuerwehr mit einem „Ehrenbogen“, vielen Glückwünschen und die „Burschen“ mit einigen eindrucksvollen Episoden aus dem bewegten Leben des Bräutigams :)
Abfahrt zum Jägerwirt!
Der Gasthof Jägerwirt liegt im bäuerlichen Dorf Aufhofen vor den Toren Münchens und hat allerhand zu bieten, sogar einen eigenen Badeweiher. Aufhofen war eine adelige Hofmark, zwar keine der bekanntesten in Bayern, aber es existierte ein ansehnliches Herrenhaus mit Waldbesitz. Ein Hofmarkjäger betreute die herrschaftliche Jagd und aus dem ehemaligen Jägerhaus wurde schließlich der Gasthof Jägerwirt.
Für Feierlichkeiten jeder Art stehen drei unterschiedlich große Säle zur Verfügung, im großen Saal können bis zur 350 Gäste Platz nehmen.
So viele Gäste haben Carolin und Franz nicht eingeladen, dennoch wurde der große Saal für Kaffee & Kuchen eingedeckt. Die Tische wurden mit losen Blumen in verschiedenen Gläsern dekoriert, Weinkorken gaben den Menükarten und Namensschildern Halt. Wie viele Flaschen Wein haben die beiden wohl trinken müssen für diese Deko?
Bevor die beiden allerdings zur Tat schritten und den äußerst hübschen Hochzeitskuchen anschnitten, gab es draussen noch viele Glückwünsche und „feste Nahrung“ zum Sekt.
Anstatt einer großen, mehrstöckigen Hochzeitstorte haben Carolin und Franz einen Mix aus verschiedenen Petit Fours, Obsttörtchen und süßen Makronen bestellt. Eine kleine Hochzeitsorte thronte ganz oben auf der Etagere und wurde mit vereinten Kräften angeschnitten.
Während die Gäste bei Kaffee & Kuchen entspannen konnten, haben wir draussen ein paar Portraits gemacht. Der private Weiher und die unmittelbare Umgebung bieten genug Hintergründe für ein ungestörtes Shooting. Carolin und Franz sind ein sensationelles Paar und wir hatten schon beim PreWedding Shooting und bei der standesamtlichen Trauung jede Menge Spaß beim Fotografieren. So auch hier.
Nachfolgende Bilder gehören sicher zu meinen Lieblingsbildern aus 2014.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Brautwalzer?
Eine gute Frage.
Manche Paare tanzen erst nach dem Dinner und eröffnen dadurch die abendliche Party, manche tanzen schon am Nachmittag – wie Carolin und Franz. Und manchmal passen die Jungs einfach nicht auf und die Frau wird geklaut.
Ja, da muss man sich allerhand Fragen gefallen lassen….
… und die Dame suchen.
Gut, wenn die Schwester hilft und die Situation ein wenig „beleuchtet“….
Carolin war im Weinkeller versteckt und wurde zum Glück schnell gefunden. Natürlich musste Franz hoch und heilig einiges versprechen – vielleicht mehr als ihm lieb war – seine Frau und die anwesenden Gäste waren auf jeden Fall zufrieden :)
Musik – auf die Bänke – Party!
Wenn es nicht Mai wäre, könnte man meinen dass das schon eine Trockenübung für die Wiesn wäre.
Obwohl – in Bayern ist irgendwie immer „Wiesn“…. :)
Zurück zu ernsten Angelegenheiten.
Dinner.
Für das festliche Dinner wurde wieder im oberen Saal eingedeckt. Ein Menü mit mehreren Gängen wurde serviert, dazwischen meldeten sich der Brautvater, der Bräutigam himself und die Trauzeugen zu Wort. Und alle haben es geschafft, alle anwesenden (mich inklusive) zu Tränen zu rühren.
Franz hat eine Zeitlang in Kanada studiert. Insbesondere während dieser Zeit ist ihm klar geworden was ihm Carolin bedeutet, das hat er in seiner Rede zum Ausdruck gebracht. Man muss seine Rede nicht hören, nachfolgende Bilder reichen vollkommen.
Eines meiner all-time favourites.
Nach dem Desert ergriffen die Trauzeugen das Wort und kündigten eine wahrlich fulminante Überraschung für das Brautpaar und die Gäste an: eine Feuershow!
Ein Feuer-Künstler hat im Hof die Hochzeitsgesellschaft um sich versammelt und bei passender Musik seine Kunststücke gezeigt. Es waren einige.
Das Finale was fast symptomatisch: ein brennendes Herz, das sie gemeinsam angezündet haben.
Damit war meine Reportage zu Ende, die Party ging aber erst richtig los.
Mittlerweile gibt es weitere, sehr erfreuliche Neuigkeiten von diesem tollen Brautpaar, das wird aber – vielleicht – irgendwann ein Thema für einen anderen Artikel werden … :)
Ich hoffe, die Tigerente von Herrn Pfarrer ist immer noch in der Hochzeitskiste und erinnert die beiden stets daran, wie schön es in Panama ist!
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